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Life in Japan: Regeln

26. April 2018 - Life In Japan
Life in Japan: Regeln

In Japan gibt es viele Regeln. Manche sind gut und notwendig, manche jedoch einfach überflüssig.
So geht es in diesem Land beispielsweise sehr geordnet zu, obwohl so viele Menschen in Japan leben. Am Bahnhof sieht man Leute, die sich in einer Reihe aufstellen und auf den Zug warten. Anschließend steigt jeder auch genau in dieser Reihenfolge ein, ohne das sich Leute vordrängeln. Dasselbe gilt an der Kasse im Supermarkt, wenn eine neue Kasse geöffnet wird. Wo man in Deutschland gerne seine Chance nutzt, um eher dran zu kommen, geht es auch hier strikt der Reihe nach in Japan. An der Reihenfolge der Schlange ändert sich gar nichts. Auch in Sachen Müllentsorgung sind Japaner sehr ordentlich. Nach einem schönen Tag im Park, wo man mit der ganzen Familie unter den Kirschbäumen voller Blühten gegrillt, gegessen und zusammen gesessen hat, wird der gesamte Müll eingesammelt und mit nach Hause genommen. Man findet nur selten Müll auf der Straße oder im Park rumfliegen und das wo es in der Öffentlichkeit in Japan kaum Mülleimer gibt. Das sind die guten Ergebnisse der strikten Befolgung der Regeln in Japan.

Allerdings werden Regeln auch gar nicht hinterfragt, so das wenn jemand mal eine Regel hinterfragt, oftmals einfach „Es ist eben die Regel, es muss so gemacht werden.“ als Antwort kommt. Die Menschen wissen gar keinen Grund, warum etwas gemacht werden soll, warum es notwendig ist etwas zu tun, sie machen es einfach ohne zu verstehen warum.

Natürlich geht es hierbei nicht um die einfachen Regeln, wie das man zum Beispiel bei Rot nicht über sie Straße gehen soll, sondern um subtilere Fragen, wie, warum soll ich eine bestimmte Aktion nur mit der rechten Hand ausführen und nicht mit der linken, wenn ich doch Linkshänder bin und es für mich mit der linken Hand einfacher wäre. „Es ist aber die Regel es mit der rechten Hand zu machen.“ ist die einzige Antwort, die man bekommt.

In Japan wird den Menschen beigebracht, Regeln zu befolgen, es wird ihnen jedoch nicht wirklich beigebracht zu verstehen, warum etwas gemacht werden soll. Es wird einem nur gesagt, das man es machen soll. Dadurch kann der Grund für eine Regel auch nicht weiter gegeben werden.

Viele Menschen denken dadurch nur ein eine Richtung. Es wird gar nicht in Betracht gezogen, das es auch einen anderen Weg gibt, als den, den man selber gelernt hat. Der Gedanke, das jemand etwas anders machen könnte als man selber ist völlig abwegig und kann auch nicht akzeptiert werden.

Doch ist Japan dabei sich zu verändern. Genauso, wie immer noch viele Menschen diese eine Denkweise haben, so haben auch viele Leute, speziell junge Leute, einen weiteren Blick. Heutzutage sind mehr Ausländer in Japan, es gibt das Internet und Reisen ist für viele zum Alltag geworden. So dass die Menschen mehr Kontakt zu internationalen Freunden haben und somit auch deren Denkweise immer mehr Einzug hält in Japan.

Ich finde die japanische Denkweise auch gut, es entsteht viel positives daraus, nur in manchen Punkten muss sie ein wenig aufgeweicht werden, muss der Blick über den Tellerrand hinaus gehen und auch andere Lösungen akzeptiert werden. Dann kann durch die Kombination der Denkweisen nur Gutes entstehen.

 

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